Array
Der erste aufgezeichnete Kontakt der Römer mit den maltesischen Insel war eine verpasste Chance für die Römer. Im Jahr 255 v.Chr., während des Ersten Punischen Krieges, war eine Römische Flotte auf dem Rückweg einer Expedition in Afrika. Als sie auf Malta stießen, plünderten sie alles, was sie tragen konnten und zerstören, was übrigblieb. Offensichtlich erkannten die Römer zu dieser Zeit noch nicht die strategische Wichtigkeit der Inseln.
Die Karthager, die zu dieser Zeit über Malta herrschten, nahmen jedoch an, dass die Römer früher oder später zurückkehren würden, um die Herrschaft über die Inseln zu übernehmen. Deshalb wurden militärische Maßnahmen übernommen, die eine Invasion der Inseln verhindern sollte. Im Jahr 218 v.Chr. kehrten die Römer tatsächlich zurück und trafen dabei auf eine karthagische Garnison mit beinahe 2 000 Männern unter dem Befehl von Hamilcar. Das alles war jedoch umsonst, denn die Römer mussten nicht einmal kämpfen, um in jenem Jahr Malta zu erobern.
Malta wurde nicht als Kolonie des Römischen Reiches angesehen, sondern ihm wurde der Status als ein Teil der sizilischen Provinz gegeben; viele Jahrhunderte teilten diese Inseln denselben Glauben. Zu sehen ist das an den römischen Tempeln und den Statuen von römischen Göttern, die auf beiden Inseln gefunden wurden. Sobald Malta unter ihrer Herrschaft stand, zwangen die Römer sich jedoch nicht den Maltesern auf. Tatsächlich zeigen Beweise aus der damaligen Zeit, dass die maltesischen Inseln punische Künste während dieser Zeit beibehielten und sogar die punische Sprache weiterhin bis ins 1. Jahrhundert (oder sogar noch länger) sprachen, wenn sie auch nicht in offiziellen Dokumenten als Schriftsprache verwendet wurde. Neben diesen zwei Kulturen gab es noch eine weitere, eine dritte: Die griechische Kultur, die bereits in der punischen Welt verbreitet war, wurde noch einflussreicher mit dem Wachstum des Römischen Reiches.
Die punische Stadt Maleth, der Mittelpunkt der Verwaltung der Insel, wurde während der römischen Zeit bekannt unter dem Namen Melite. Melite wuchs rasch bis zu ihrer maximalen Ausdehnung, die sich über das gesamte Gebiet des heutigen Mdina und große Teile Rabats bis zur Kirche des St. Paul erstreckte. Ausgrabungen zeigen, dass die Stadt umgeben war von dicken Schutzwalls und durch einen Graben geschützt wurde.
In der Zwischenzeit führten die römische Besatzung einige politische und religiöse Reformen durch. Im ersten Jahrhundert hatten die maltesischen Inseln ihren eigenen Senat, eine Volksversammlung und prägten ihre Münzen nach römischen Gewichtsmessungen.
Die Inseln florierten unter römischer Herrschaft und wurden schließlich auf das Level als Municipium und als Foederata Civits, als „verbündeter Staat“, ein früher unabhängiger und gleichberechtigter Stadtstaat, gehoben. Viele römische Antiquitäten bezeugen die enge Verbindung zwischen den maltesischen Inselbewohnern und Sizilien. Römische Überreste, die auf Malta und Gozo gefunden wurden, sind Überreste einer beeindruckenden Residenz, dem Domus Romana in Rabat, Malta. Das war wohl das Zuhause eines reichen römischen Aritsokraten. In diesem riesigen Haus legten Ausgrabungen anspruchsvolle Mosaike im pompejanischen Stil frei.
Das Christentum kam das erste Mal im Jahr 60 n.Chr. zu den Inseln, als der Heilige Paulus auf dem Weg zu seinem Prozess in Rom auf Malta Schiffsbruch erlitt. Auch wenn noch immer viele Menschen glauben, dass die Einheimischen auf Malta in der Folge dessen Christen wurden, wurde gezeigt, dass noch auf beiden Inseln römische Götter bis ins 3. Jahrhundert verehrt wurden. Bis heute wurden keine archäologischen Funde entdeckt, die daraufhin deuten, dass in dieser Zeit das Christentum praktiziert wurde, wenn auch vielleicht manche Menschen heimlich und ohne Spuren zu hinterlassen, den christlichen Glauben verfolgten.
Tiefe politische, ökonomische und spirituelle Krisen erschütterten das Römische Reich zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert. Das führte schlussendlich zur Teilung unter der Herrschaft des Kaisers Constantine I. Der Herrschaftssitz wurde nach Byzanz verlegt, die Stadt in Konstantinopel umbenannt und das östliche Römische Reich – auch das byzantinische Reich genannt – gegründet.
Während der Herrschaft von Kaiser Justinian im Jahr 535 n.Chr. wurden die maltesischen Inseln und Sizilien in das byzantinische Reich eingegliedert. Die große Anzahl an byzantinischen Keramiken, die auf Malta gefunden wurden, könnten darauf hinweisen, dass Malta eine wichtige strategische Rolle im byzantinischen Reich während des 6. Bis ins 8. Jahrhundert gespielt hat.
Durch die Bedrohung infolge der Ausdehnung des muslimischen Reiches im späten 7. Jahrhundert und in der Folgezeit, wird angenommen, dass die Byzantiner ihre Verteidigungslinien auf Malta verstärkten. Dennoch eroberten muslimische Streitkräfte im Jahr 870 n.Chr. die Inseln.
designed and produced by Logix Digital