Phönizisches und Punisches Malta

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Die Phönizier waren ein Seefahrervolk das ursprünglich aus dem Libanon stammte, das mit ihren Seereisen die Grenzen der damals bekannten Welt überschritt. Obwohl sie eine Schrift erfunden hatte, haben sie keine schriftlichen Aufzeichnung hinterlassen. Dank Töpferwaren und dem Entschlüsseln von verschlüsselten Nachrichten auf Maltas „cippus“ wissen wir mehr über dieses geheimnisvolle Volk.

Naturkatastrophen fanden am Ende des Bronzezeitalter statt – Herodotus dokumentiert eine große Hungersnot, die viel Migration zur Folge hatte. Da sie sich zwischen den Hebräern und dem Meer eingeengt vorfanden, migrierten die phönizischen Gemeinden ins Nahe Zypern und zu den Ägäischen Inseln. Zwischen 1000 und 800 v.Chr. erreichten sie Spanien, wo sie Zinn, Silber und Eisen abbauten. Dafür hatten sie zwei Routen: Eine Nördliche und eine Südliche – Malta lag auf dem Weg von beiden.

Ursprünglich waren die Phönizier Händler mit geringem Interesse Kolonien zu gründen, aber aufgrund ihrer guten Häfen, zentraler Lage und Vielzahl an Vorräten, war Malta vermutlich bereits besiedelt mit einer aristokratischen Herrscherklasse, lange bevor deren größte Stadt, Karthago in Tunesien, gegründet wurde.

Man weiß nicht so viel aus dieser Zeit, aber es gibt archäologische Hinweise, dass in den ersten Jahren der Siedlung Malta ein Zuhause für die Elite, für eine wohlhabende Gemeinde war. Reich genug um in aufwendigen Sakrophagi in Felsengrabkammern, die mit wertvollen Gegenständen geschmückt waren, beerdigt zu werden.
Der größte Anteil der Überreste ist eine Fülle von unterschiedlichen Gefäßen, aus denen damals Wein getrunken wurde: große Amphoren für den Transport, edle Ägäische Becher, dreifüßige Schüsseln, birnenförmige Flakons und eine Schöpfkelle. Weitere Zeichen für den großen Reichtum in diesen Felsengrabkammern sind die Totenbahren, importierter Bronze- und Silberschmuck, eine zyprische dreifüßige Lampenhalterung aus Bronze und Eisenringe, die wahrscheinlich Überreste von Holzmöbel sind.

Töpfereien aus dem Bronzezeitalter zeigen die Handwerkskunst der damaligen Menschen. Durch neue technische Fähigkeiten, die die Phönizier nach Malta brachten und sich in den Töpferwaren wiederfinden, wird angenommen, dass die beiden Gemeinschaften in Frieden miteinander lebten. Als die Assyrer und Babylonier die phönizischen Stadtstaaten schwächten, verschob sich deren Machtzentrum in ihre wichtigsten Kolonie: Das punische Karthago. Hier wurde das phönizische Vermächtnis weitergeführt. Der Übergang der phönizischen Kultur zur punischen Kultur war auch auf Malta friedlich. Ein Beweis für den Fortbestand der phönizisch-punischen Kultur, der wahrscheinlich nirgends so im mediterranen Gebiet wiederzufinden ist.

Obwohl keine schriftlichen Überreste aus der Zeit der Phönizier überlebt hat, die Qualität und Fülle an Töpferwarenreste, die auf Malta gefunden wurden, zeugt von Malta als einem lebendigen Handelszentrum im mediterranen Raum. Das National Museum of Archaelogy in Valetta stellt viele phönizische und punische Exponate aus: Darunter sind Gold- und Silberamulette, die von ägyptischen Einfluss zeugen, sieben (wovon nur noch einer übrig ist) Lehmsärge und verschiedene Münzen, die in der Nähe von Rabat gefunden.

Die meisten punischen Gebäude sind Grabstätten, die in der Umgebung von Rabat von Mtarfa bis nach Ghajn Qatet gefunden werden können. Auch im Süden in Tas-Silg und in Ras il-Wardija auf Gozo sind sie zu finden. Der herausragendste Bau aus dieser Zeit ist allerdings ein Turm, der ohne Mörtel gebaut wurde und noch immer steht, zu finden ist dieser im Garten des Erzpriesters von Zurrieq.

In Tas-Silg folgen auf bronzezeitliche Überreste spätpunische (oder karthagische) Gräber aus dem vierten Jahrhundert v.Chr. Im Tempel wurde ein umfangreiches Bauprogramm durchgeführt, das den Bau von Säulengängen und eines riesigen Hofes vorsah. Die Römer entwickelten den punischen Tempel dann weiter, der daraufhin unter den Byzantinern zur Kirche wurde.

Das wichtigste Vermächtnis der phönizischen Zeit ist allerdings die Schrift: Malta wurde alphabetisiert durch die Phönizier, die das erste Alphabet entwickelt hatten. Durch eine der berühmten phönizischen Ziersäulen, den Cippi, der als ein Geschenk an Louis XVI. geschickt wurde, konnte die phönizische Sprache schlussendlich entschüsselt werden. Es wird angenommen, dass die maltesische Bevölkerung für weitere 700 Jahre, auch während der römischen Zeit, phönizisch sprach, bis schließlich Araber nach Malta kamen. Einige Forscher behaupten, dass bestimmte Elemente des Maltesischen näher der Sprache sind, die im Libanon gesprochen wurde und weniger den Sprachen aus dem Nordafrikanischen.

Vor allem aber ging Malta unter den Phönizier von der Vorgeschichte in die eigentliche Geschichte über. Sie blieben zwar auf Malta offiziell bis 218 v.Chr., kulturell reicht ihr Einfluss aber weit darüber hinaus.

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